Kojima hinterlässt seinen Mitarbeitern einen USB-Stick mit Spielideen als Vermächtnis

Nach der Ankündigung mehrerer ungenutzter Videospielkonzepte, darunter ein einzigartiges "Vergessensspiel", bei dem der Protagonist während längerer Spielpausen entscheidende Fähigkeiten und Wissen verliert, hat Hideo Kojima mitgeteilt, dass er seinem Team einen USB-Stick mit Spielideen anvertraut hat, um Kojima Productions nach seinem Tod zu leiten.

Wie von VGC berichtet, enthüllte Kojima diese düstere Entscheidung in einem Interview mit dem Edge-Magazin und reflektierte über einen Perspektivenwechsel, der durch die Pandemie ausgelöst wurde.

"Der 60. Geburtstag war nicht so entscheidend wie meine Erfahrungen während der Pandemie", erklärte er. "Ich wurde schwer krank und unterzog mich einer Augenoperation. Davor fühlte ich mich nie alt oder dachte über mein Alter nach, da ich glaubte, ich könne unendlich lange kreativ sein.

"Aber die Krankheit brachte meine Arbeit zum Stillstand, und ich erlebte, wie viele Menschen um mich herum starben. Das zwang mich, mich mit der Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Nach meiner Genesung begann ich mich zu fragen, wie viele Jahre mir noch bleiben, um ein Spiel oder einen Film zu erschaffen – vielleicht ein Jahrzehnt?"

Diese Erkenntnis veranlasste Kojima, neue Projekte zu starten und einen USB-Stick mit Ideen zusammenzustellen, ähnlich einem Testament, um die Zukunft von Kojima Productions über seine Lebenszeit hinaus zu sichern.

"Ich habe meinem persönlichen Assistenten einen USB-Stick mit all meinen Konzepten übergeben, wie ein Testament", sagte er. "Ich hoffe, sie können bei Kojima Productions weiterhin kreativ sein, nachdem ich nicht mehr bin. Meine Sorge ist, was mit dem Studio passiert, wenn ich nicht da bin – ich möchte nicht, dass sie nur bestehende IPs verwalten."

Kürzlich berichtete IGN über Kojimas Ideen zur Einbindung von Echtzeit-Fortschritten in Spielen. Neben der Diskussion vergangener zeitbasierter Mechaniken teilte er ungenutzte Konzepte, darunter eines, das für Death Stranding 2: On The Beach verworfen wurde.

"Ich habe darüber nachgedacht, dass die Haare von Charakteren in Spielen wachsen", teilte Kojima in seinem japanischen Radio-Podcast KOJI10 mit. "In Death Stranding 2 plante ich ursprünglich, dass Sams Bart mit der Zeit wächst, wodurch die Spieler ihn rasieren müssten, um ein ungepflegtes Aussehen zu vermeiden. Aber da Norman Reedus ein großer Star ist, wollte ich nicht, dass er uncool aussieht!" Er merkte an, dass diese Idee vielleicht in einem zukünftigen Projekt auftauchen könnte.

Kojima skizzierte auch drei Spielkonzepte, die sich um Echtzeit-Fortschritte drehen. Das erste imitiert die Lebensphasen: "Du beginnst als Neugeborenes, wirst zum Kind, dann zum Erwachsenen. Während du spielst, bekämpfst du Feinde. Wie in MGS3's The End altert dein Charakter durch weiteres Spielen auf 70 oder 80 Jahre, was seine körperlichen Fähigkeiten und Sehkraft schwächt. Teenager rennen schneller, aber mit 60 wirst du langsamer", erklärte er und merkte an, dass jüngere Charaktere zwar körperlich stärker sind, ältere jedoch Weisheit erlangen, was die Strategie beeinflusst. "Aber das würde niemand kaufen!", lachte er, obwohl Podcast-Gäste von einem so einzigartigen Konzept begeistert waren.

Eine weitere Idee beinhaltet das Herstellen von Gegenständen wie Wein oder Käse, die mit der Zeit reifen, ideal für ein langfristiges Idle-Spiel.

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Schließlich schlug Kojima ein "Vergessensspiel" vor, das schnelles Durchspielen erfordert. Wenn die Spieler zu lange pausieren, vergisst der Protagonist entscheidende Fähigkeiten, wie das Schießen oder seine Rolle, und wird letztendlich bewegungsunfähig. "Spieler bräuchten vielleicht eine Woche frei von der Arbeit oder Schule, um es zu beenden", scherzte er.

Kojima Productions ist voller Projekte, darunter Death Stranding 2, ein Live-Action Death Stranding Film mit A24, OD für Xbox Game Studios und Physint, eine Spiel-Film-Hybridproduktion für Sony.

Für OD oder Physint sind noch keine Veröffentlichungstermine festgelegt, da Kojima im Januar bekannt gab, dass der anhaltende Streik der Videospielschauspieler die Produktion verzögert hat.